Neues Themenheft der „Wirtschaftsmacher“ beleuchtet Bedeutung der Logistik in der Pandemie.
Bremen, 16.02.2021
Die Bedeutung der Logistik ist während der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Sie gilt als systemrelevant, weil sie Menschen und Unternehmen mit allem versorgt, was gebraucht wird. Mit einem jährlichen Umsatz von rund 280 Milliarden Euro und über drei Millionen Beschäftigten ist sie nach Angaben der Bundesvereinigung Logistik (BVL) der drittgrößte Wirtschaftsbereich nach der Automobilindustrie und dem Handel. Logistiker/innen liefern aber nicht nur frische Lebensmittel in die Supermärkte oder Onlinebestellungen an die Haustür. Sie lagern und transportieren Medikamente, Masken, Atemgeräte und die begehrten Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 und schaffen über IT-Lösungen permanente Transparenz zu dem kompletten Versorgungsprozess.
Mit den aktuell sehr speziellen Anforderungen an Lieferketten befasst sich das neue Themenheft „Planen, lagern, liefern: Logistik in der Corona-Pandemie“ der Initiative „Die Wirtschaftsmacher“. In der 15-seitigen Publikation beleuchten die Herausgeber die gesamte Bandbreite logistischer Leistungen und schildern zudem deren Bedeutung für ein reibungsloses Alltagsleben. „In der aktuellen Situation geht es nicht nur um den Transport teils lebenswichtiger Güter“, erklärt Frauke Heistermann, Sprecherin der Initiative, und ergänzt: „Logistikerinnen und Logistiker planen Prozesse, steuern globale Lieferketten, stellen die korrekte Lagerung sicher, bereiten den Versand in geeigneten Verpackungen vor, erledigen Formalitäten – und sind überall auf der Welt rund um die Uhr im Einsatz.“
Eine Zeit der Extreme
Ob boomender Onlinehandel oder temperaturempfindliche Güter: Für die Logistik ist dies eine Zeit besonderer Herausforderungen: „Der gesamte Wirtschaftsbereich musste sich schnell und flexibel auf völlig veränderte Situationen einstellen. Bei manchen Produkten brach die Nachfrage völlig ein, bei anderen stieg sie hingegen enorm“, erläutert Frauke Heistermann. Sie betont: „Wir möchten erklären, wie es der Logistik gelungen ist, unsere Versorgung auch in der Pandemie durchgängig sicherzustellen.“ Besonders die Lagerung und der Transport der verschiedenen Impfstoffe haben die Anforderungen weiter erhöht. So ist beispielsweise für das Corona-Vakzin der Firmen Biontech/Pfizer eine extrem starke Kühlung von mindestens minus 70 Grad Celsius erforderlich. Bis Ende März sollen allein von diesem Hersteller deutschlandweit 11 Millionen Impfdosen ausgeliefert werden. Die Leserinnen und Leser des Themenhefts erfahren, welche Maßnahmen nötig sind, um diese außergewöhnliche Anforderung zu bewältigen.
Kreative Lösungen aus der Praxis
Im Interview erläutert außerdem ein Experte die spezielle Rolle der Luftfracht in der internationalen Impfstofflogistik. Zahlreiche Beispiele aus der Praxis zeigen, welche Lösungen Logistikdienstleister seit Beginn der Pandemie gefunden haben: So plante beispielsweise Reichhart Logistik (Gilching) seine Lager- und Transportkapazitäten um und nutzte sie für medizinische Güter. Unternehmen wie B+S (Borgholzhausen) und Loxxess (Unterföhring) haben die Distributionskapazitäten für Desinfektionsmittel massiv ausgeweitet und die Mitarbeitenden im Umgang mit den empfindlichen Gütern geschult. Hellmann (Osnabrück) charterte Passagierflugzeuge, um Masken einzufliegen und nutzte dabei selbst die Sitze für die dringend benötigte Fracht. Das Softwareunternehmen TIS (Bocholt) hat eine Onlineplattform aufgesetzt, mit deren Hilfe die Temperaturen entlang der gesamten Kühlkette in Echtzeit überwacht werden können.
Download des Themenhefts unter: https://die-wirtschaftsmacher.de/themenhefte/