Mai

22

2023

Mensch-Technik-Interaktion wird zunehmen

Künstliche Intelligenz (KI) war eines der zentralen Themen auf der diesjährigen LogiMAT, der internationalen Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement und größte jährlich stattfindende Intralogistikmesse in Europa. Dabei stellten unter anderem Prof. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, und Dr.-Ing. Jana Jost, Abteilungsleiterin Robotik und Kognitive Systeme beim Fraunhofer IML, die Lösung „RAI – Remote AI“ vor. Wir haben mit Dr. Jana Jost über die innovative Lösung und ihre Bedeutung für die Logistik gesprochen.

 Die Wirtschaftsmacher: RAI ähnelt mit seinem futuristischen Design einem symphatischen Roboterkopf. Können Sie uns die ‚intelligente Box für die Logistik‘ einmal genauer vorstellen?

Dr. Jana Jost: Gerne. ‚RAI – Remote AI‘ ist eine 5G-kompatible Sensorbox, die mit zusätzlicher Intelligenz ausgestattet ist. Damit versetzt die Lösung Fahrerlose Transportfahrzeuge oder Roboter in die Lage, sich in einer hochdynamischen Umgebung fortzubewegen, um Objekte eigenständig zu lokalisieren und mit ihnen zu interagieren. Sieht das mit RAI ausgestattete Transportfahrzeug über KI-basierte Objekterkennung beispielsweise, dass ein Paket umgefallen ist, kann es die Mitarbeitenden infomrieren. Versperren Waren den Fahrweg so kann RAI entweder durch Servicemitarbeitende aus der Ferne via Remote Assistence gesteuert werden, oder aber es hat dieses Szenario bereits erlernt und kann das Hindernis eigenständig umfahren. Eine Interaktion ist über das Display von RAI möglich oder über Smart Glasses. Die Lösung selbst ist modular aufgebaut und verfügt über modernste Hardware für den KI-Einsatz, bspw. mehrere Kameras und Laserscanner. Die Künstliche Intelligenz sitzt zwar im Gerät selbst, aber alle Datenmengen sind über die Cloud übertragbar, sodass diese für eine Schwarmintelligenz genutzt werden können.

Die Wirtschaftsmacher: Was sind die Anwendungsfelder von RAI?

Dr. Jana Jost: Prinzipiell kann die Box aufgrund ihrer modularen Bauweise auf jedes Fahrzeug aufgesetzt werden. Besonders eignet sich RAI aber für Umgebungen, wo einerseits viel los ist, also Menschen, andere Fahrzeuge usw. gleichzeitig unterwegs und im Einsatz sind. Andererseits ist sie besonders gut einsetzbar, wo Menschen im Umgang mit Robotern noch nicht vertraut sind und diesen erst erlernen müssen. Damit sind Kommissioniertätigkeiten in klassischen Vertreilzentren denkbar, aber auch Krankenhäuser für den Transport von Medizinprodukten. Hier müssen Fahrzeuge in einer komplexen Umgebung mit Patienten, Ärzten, Pflege- und Reinungspersonal navigieren.

Die Wirtschaftsmacher: In der Debatte um Künstliche Intelligenz geht es oftmals um die Frage nach der Ersetzbarkeit des Menschen und seiner Arbeit. Bei RAI steht aber gerade die Interaktion zwischen Technik und Mensch im Fokus …

Dr. Jana Jost: Ja, denn die Mensch-Technik-Interaktion wird in Zukunft weiter zunehmen und an Bedeutung gewinnen. Schon jetzt befinden wir uns z. B. im persönlichen Bereich mit unseren Smart Phones oder unseren Staubsaugrobotern und weiteren technischen Geräten in einem ständigen Umgang. Aber die Interaktionsform ist auch eine effektive Möglichkeit, auf den Fachkräftemangel zu reagieren, der ja auch die Logistik betrifft. Hier können Maschinen, Roboter und KI-Lösungen eine effektive Unterstützung für menschliche Tätigkeiten bieten, den Menschen in Prozessen anlernen und somit Mehrwerte schaffen.

 

Weitere Infos zu RAI gibt es auf der Seite des Fraunhofer IML: https://bit.ly/41DuY4H

Das Interview führte: Dr. Dennis Kalde, teamtosse – agentur für kommunikation

COPYRIGHT FOTOS:

Profilbild © Fraunhofer IML / Christian Huhn.

Für das Bild von RAI ist es Foto © Fraunhofer IML / Georgios Katsimitsoulias.

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