Im Vereinigten Königreich zeichnet sich ein erschreckendes Bild ab: Geschlossene Tankstellen und teilweise leere Regale in England führen zu Verunsicherung und Panikkäufen. Der Grund: Es fehlen LKW-Fahrer/innen. Aus Sicht der Wirtschaftsmacher ein klares Zeichen für die Bedeutung eines besseren Images der Logistik und für stärkere Nachwuchsförderung.
„Die aktuelle Situation in Großbritannien zeigt leider sehr anschaulich, wie ernst wir unsere Aufgabe nehmen müssen, uns aktiv um mehr Nachwuchs für Fahrer/innen auch in Deutschland einzusetzen. Und das hat auch viel mit Wertschätzung gegenüber diesen Logistikhelden zu tun“, kommentiert Frauke Heistermann, Sprecherin der Initiative „Die Wirtschaftsmacher“ die angespannte Situation um den knappen Treibstoff jenseits des Ärmelkanals.
„Auch hierzulande stammt fast ein Viertel der LKW-Fahrer/innen aus dem europäischen Ausland, vorwiegend Osteuropa, weil der Beruf vermeintlich unattraktiv geworden ist. Das sollte uns vor Augen führen, wie wichtig es ist, sich aktiv um Nachwuchs zu bemühen, indem wir das Image des Berufsbildes stark verbessern.“ Genau das hat sich die Initiative „Die Wirtschaftsmacher“ auf die Fahne geschrieben. Zusammen mit rund 100 engagierten Unternehmen setzt sich die Initiative dafür ein, die Wertschätzung für Logistik und für die damit zusammenhängenden Berufe zu verbessern. So verleiht beispielsweise die Logistikhelden-Kampagne Menschen aus unterschiedlichen Berufen in der Logistik eine Bühne, um der breiten Öffentlichkeit zu zeigen, wie bunt, vielfältig und unverzichtbar Deutschlands drittgrößer Wirtschaftsbereich tatsächlich ist.
„Wie wichtig funktionierende internationale Lieferketten sind, hat uns die Corona-Pandemie auf ihrem Höhepunkt im letzten Jahr gezeigt“, so Frauke Heistermann weiter. „Wenn also in England LKW-Fahrerinnen und -fahrer fehlen, transportieren diese ja nicht nur Treibstoff durch das Land. Diese Fachkräfte fehlen insgesamt in der Lieferkette – und das hat in letzter Instanz auch Auswirkungen auf unsere Wirtschaft.“ Darum appelliert Frauke Heistermann: „Die Lage im Vereinigten Königreich zeigt, welche Schlüsselrolle Logistikberufe spielen. Auch in Deutschland fehlen jedes Jahr 15.000 Berufskraftfahrerinnen und -fahrer, aktuell sind es insgesamt Schätzungen zufolge etwa 60.000 – 80.000.“ Mehr denn je gelte es jetzt, massiv in die Nachwuchsförderung und die Verbesserung des Images der Logistik zu investieren.