Bereichsleiter IT-Entwicklung Road bei Geis

Thomas Pentza

Dass Praktika im Studienverlauf ihre Berechtigung haben, zeigt der Lebenslauf von Thomas Pentza. Sein BWL-Studium mit dem Schwerpunkt Logistik führte ihn zu einem Praktikum bei BMW. In diesem Rahmen betreute er ein Projekt, worüber er später auch seine Diplomarbeit schrieb – dort ging es um die Einführung einer Lagermanagementsoftware. „So bin ich in den Bereich IT gerutscht“, erzählt der 44-Jährige. Nach Studienabschluss folgte eine Station bei einer Softwarefirma, die Transportmanagementsoftware programmiert. Als Projektleiter kam er dort erstmalig in Kontakt mit der Firma Geis, zu der er dann nach einem weiteren beruflichen Abschnitt bei Panalpina wechselte.

Der Bereich Sammelgut hatte es Thomas Pentza schon früh angetan: „Ich persönlich finde, dass es das Schwierigste und Spannendste ist, was man in der Transportlogistik machen kann. Es ist gewissermaßen die Königsdisziplin und sehr komplex, weil es so viele Varianten gibt“, erklärt er. Als Bereichsleiter IT-Entwicklung Road lautet die Devise Tag für Tag, diese Heterogenität in einen industriellen Ablauf zu integrieren. Das ist gar nicht so leicht, denn jede ungeplante Verzögerung oder Mengenabweichung muss durch die IT-Systeme erfasst und verarbeitet werden. Diese Riesenmenge an Daten muss schnellstmöglich den richtigen Personen oder IT-Systemen, zumeist über Unternehmensgrenzen hinweg, zur Verfügung gestellt werden. Dabei gibt es ständig neue Innovationen. Eine der größten beruflichen Herausforderungen besteht darin, das Mögliche vom Nützlichen zu trennen. „Die Digitalisierung macht Dinge möglich, die vor fünf Jahren noch undenkbar gewesen wären. Die Frage ist nur, zu welchem Preis – hier gilt es immer, die Balance zu halten“, erklärt Thomas Pentza.

„MEIN JOB IN DER LOGISTIK HAT ZUKUNFT, WEIL DIE WIRSCHAFT OHNE IT NICHT FUNKTIONIEREN WIRD.“

Ein typischer Arbeitstag beginnt für ihn gegen acht Uhr. Er leitet ein Team von dreißig Leuten, über den Tag verteilt stehen verschiedene Meetings, beispielsweise Entwicklerrunden an. Auch mit der Geschäftsleitung und dem Team im Prozessmanagement tauscht er sich häufig aus. „Es ist klar, dass die Wirtschaft ohne IT nicht funktionieren wird“, erklärt er. „Deshalb suchen wir ständig nach Stellen, an denen noch Optimierungsbedarf besteht.“ Der große Vorteil gegenüber einer externen Softwarefirma: die kurzen Wege. Die Softwareentwickler können jederzeit „auf die Halle“ gehen und sich live anschauen, worin genau die Anforderungen bestehen. „Ich hoffe, dass alle meine Entwickler den Unterschied zwischen einem normalen Tautliner und einem Megatrailer mittlerweile kennen“, lacht Thomas Pentza. Für die gesamte Logistikbranche sieht er die Aufgabe darin, verlässliche und aussagekräftige Daten bereitzustellen, damit die leistungsstarken Systeme, die es schon heute gibt, bestmöglich genutzt werden können. „Wenn ich von einer Schubkarre, die ich verlade, beispielsweise nur die Maße im aufgebauten Zustand habe, aber nicht weiß, welches Format und Gewicht sie als Versandeinheit hat, dann hilft das nicht weiter“, erklärt er.

Zehn Jahre lang war er bei der Firma Geis tätig, bevor er für eine Episode von zwei Jahren in die Finanzbranche wechselte. Doch Menschen bewegen die Logistik – und genau diese Menschlichkeit ist es, die Thomas Pentza nach seiner beruflichen Umorientierung im Dezember 2021 wieder zurück zu Geis geführt hat. Am familiengeführten Unternehmen schätzt er insbesondere die offene Kultur und den Weitblick, der allen Entscheidungen zugrunde liegt. „Man merkt, dass wir als Familienunternehmen immer die Nachhaltigkeit der Entscheidungen bedenken“, bemerkt er. Die offene Gesprächskultur, bei der es beispielsweise in Diskussionsrunden unter den Entwicklern schon einmal heiß hergehen kann, ist ihm ebenfalls sehr wichtig.

Die Abwechslung, die sein Beruf mit sich bringt, gefällt ihm am besten. „Man denkt immer, jetzt hätte man alles gesehen – und am nächsten Tag macht man die Klappe des LKW auf und wird aufs Neue überrascht“, lacht er. In der Halle tummeln sich Schubkarren neben Jetskis und Paletten voller Rollrasen – die Mischung macht’s, und diese tägliche Herausforderung schätzt Thomas Pentza sehr.