Kaffee nachhaltig verschifft

Kaffee wächst nicht in Deutschland – das weiß jeder. In der Folge werden jährlich etwa 1,2 Millionen Tonnen der Wachmacher-Bohnen importiert. Das erfolgt in großen Containerschiffen, die zwar pro Tonnenkilometer im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern das effizienteste Transportmittel sind, allerdings auch viele Treibhausgase ausstoßen. Auf Dauer kann das so nicht weitergehen, dachte sich Tchibo und gründete zusammen mit Amazon, Patagonia und dem Aspen Institute im Frühjahr 2023 die non-profit Organisation Zero Emission Maritime Buyers Alliance (ZEMBA). Das Ziel der Käufergemeinschaft: den kommerziellen Einsatz von emissionsfreier Seefracht zu beschleunigen.

Tchibo will seine Emissionen bis 2030 stark reduzieren. Dazu hat das Unternehmen zahlreiche Maßnahmen gestartet, zu denen ZEMBA für die nachhaltige Seeschifffahrt gehört. Für Tchibo ist der Seeverkehr das Rückgrat des Logistiknetzwerks und gleichzeitig ein großer Treiber von Emissionen: 100 Prozent aller Tchibo-Kaffees und etwa 80 Prozent der Non Food Waren werden mit dem Containerschiff transportiert. Tchibo stellt sich demnach der Verantwortung, den Übergang zu einer emissionsfreien Schifffahrt voranzutreiben. Ab 2040 will das Handelsunternehmen nur noch emissionsfreie Seefracht nutzen. ZEMBA soll dies ermöglichen.

Als gemeinnützige Organisation ermöglicht ZEMBA Unternehmen den Zugang zu emissionsfreien Transportlösungen für ihre Seefracht, die derzeit noch nicht verfügbar sind. Mit einer Ausschreibung von 600.000 20-Fuß-Containern über drei Jahre sollen Reedereien und Schiffseigner ermutigt werden, grüne Antriebstechnologien marktreif zu entwickeln und flächendeckend einzusetzen. Und das verursacht Mehrkosten, denn emissionsarme Antriebe und Kraftstoffe sind noch teurer als ihre herkömmlichen Pendants. Die ZEMBA-Mitglieder haben sich bereit erklärt, diesen grünen Aufpreis für emissionsfreie Transportkapazitäten zu zahlen. Er berücksichtigt die zusätzlichen Kosten für den Betrieb eines Schiffes mit möglichst emissionsfreien Brennstoffen. Laut Angaben der Initiative können mit der Ausschreibung von 600.000 Containern rund eine Million Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden.

Sina-Maria Schoenlein, Projektmanagerin Logistik & Nachhaltigkeit bei Tchibo und Director of ZEMBA, erklärt: „Mit ZEMBA nehmen wir unsere Verantwortung für eine emissionsfreie Seefracht ernst und wollen Logistiker ermutigen, den Schritt hin zu nachhaltigen Transportlösungen zusammen mit uns zu bestreiten. Durch Drei-Jahres-Verträge erhalten Logistiker Investitionssicherheit und wir setzen klare Anreize für mehr Nachhaltigkeit – und das überzeugt hoffentlich nicht nur Reedereien, sondern auch weitere große Unternehmen.“ Mittlerweile haben sich bereits mehr als 20 Unternehmen der gemeinnützigen Organisation angeschlossen, darunter IKEA, Nike, New Balance und Bauhaus. ZEMBA rechnet damit, dass die Transportlösungen mit neuen, sauberen Brennstoffen ab dem Jahr 2025 erfolgen können.

Keine Frage: Das Ziel, eine bezahlbare, skalierbare und langfristige Lösung für den emissionsfreien Schiffsverkehr zu etablieren, ist eine Herausforderung. Aber schmeckt der Kaffee nicht noch besser in dem Wissen, dass er nachhaltig zu uns gelangt?

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